Georg Hoffmann wurde 1924 in Ostwestfalen, Paderborn, geboren und wuchs katholisch in einer kinderreichen Familie auf. Prägend war  der Musikunterricht bei dem im 2. Weltkrieg gefallenen Komponisten Hans Ulrich Humpert. Georg Hoffmanns lebenslange Liebe zur  zeitgenössischen Musik stammt wohl aus dieser Zeit. Er wurde im Rußlandfeldzug schwer verwundet, eine Armverletzung prägte ein  Leben lang seine unverwechselbare Handschrift und natürlich auch seine Mal- und Arbeitsweise. Es folgte ein Studium der Philosophie, der Theologie und der Geschichte, zuletzt in Berlin. In seiner Zeit als Assistent schrieb er an einer  Dissertation über den deutschen Philosophen und Schriftsteller Johann Georg Hamann. 1955 zog er nach München und heiratete die  Künstlerin Elisabeth Lacher. Es folgte ein völliger Neuanfang als autodidaktischer Künstler. Es entstanden zahlreiche Mosaikarbeiten für  kirchliche Auftraggeber und ab 1960 auch Auftragsarbeiten in Bronze, Stein und Eisen für Kirchen im Rheinland. 1968 hatte er seine erste  eigene Ausstellung bei Günter Franke, in München. In der Folgezeit widmete er sich der Objektkunst und Collagen. Zeitgleich mit der  Fluxusbewegung entstand eine vergleichbare, und doch eigene Form reduzierten Kunstschaffens, immer mit einem politischen oder  theologischen oder auch einem humorvollen Hintergrund. 1984 gab eine Ausstellung in der Galerie “Christlichen Kunst” in München  umfassend Einblick in seine Ideenwelt. Nach seinem Tod 2010 gelangten viele seiner Werke zusammen mit Arbeiten seiner Frau Elisabeth Lacher in das private Archiv in  Wengen. Religiöse Bildnisse Wenn man die zerstörten, zerschnittenen, gefundenen christlichen Artefakte mit ihren schroffen Bearbeitungsspuren sieht, drängt sich die  Frage nach Ursache und Intention eine solche Handlungsweise auf. Ganz unbestritten spielen die entsetzlichen Kriegserlebnissse, die eigene schwere Verwundung, das Erleben von Leiden und Sterben eine  entscheidende Rolle. Seine tief verwurzelte Religiosität führt ihn in seinem Schaffen zu einem bildnerischen Abgleich seiner eigenen  Erfahrungen mit der Leidensgeschichte Jesu. Georg Hoffmann gelingt durch seine brutal erscheinende Methode des zerstörerischen Eingriffes wie des Zersägens oder Verformens der  stilistische Spagat zwischen abgenutzten, weggeworfenen, letzlich kitschig gewordenen Bildträgern und einem neuen, zeitgenössischen  Bild vom geschundenen Menschen. Diese radikalen Eingriffe in traditionelle Bildformen und die im ursprünglichem Sinne franziskanische  Einfachheit der verwendeten Mittel erfordern vom Betrachter ein hohes Maß an Umdenken.  Wie sehr solch Eingriffe verstören können, zeigt die Weigerung seines Schlossers, für ihn einen kleinen galvanisierten Christuskorpus zu  zersägen. Erst nach langem Zureden gelang es Georg Hoffmann ihn zu dieser Tat zu bewegen. Der überlieferte Kommentar des  Schlossers lautete: Jetzt haben die ihn schon so quälen müssen, warum ich denn nun auch noch? Im Dialog zwischen der Dingwelt und dem eigenen Wollen nimmt sich der Künstler im Lauf seines Lebens immer mehr zurück.  Das explizite Fundstück rückt in den Mittelpunkt, die künstlerischen Eingriffe werden leiser und unscheinbarer. Das Finden und das  Aufheben, um das Gefundene dann in einen neuen Zusammenhang zu stellen, reichen ihm schließlich völlig aus. Dieses, sein ureigenstes Vermögen des gezielten Findens bestätigt ihn in seiner künstlerischen Daseinsberechtigung. Die Arbeiten von Elisabeth Lacher und Georg Hoffmann können nach Absprache besichtigt werden.  
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