Wettbewerb Mülheim an der Ruhr:   Neugestaltung Innenstadteingänge “Green Tubes”
Jahrzehntelang verkamen die sechs Tunnel, sie dienten als Werbeträger, als Gravittimalgrund, teils auch als potentieller  Drogenumschlagplatz. Weder die Bahn als Eigentümerin noch die Stadt wollte hier bislang konzeptionell vorgehen. Erst  ein öffentlicher Wettbewerb für Architekten, Lichtplaner und Bildhauer sollte hier optimale Lösungsvorschläge  hervorbringen. Ein Etat im Haushalt der Stadt oder der Bundesbahn war nicht vorgesehen, aber auch so mußten sehr  kostengünstige Lösungen gefunden werden. Mein Vorschlag sieht 2,5 m hohe Säulenelemete aus mattiertem Edelstahl vor, dazwischen werden Glasbildträger vor die  vorhandene Bausubstanz montiert. Sie zeigen Felsstrukturen, wie man sie etwa in Bergwerksstollen findet. Sie erinnern  an urgeschichtliche Zeitabläufe aber sie ermöglichen uns auch diese tunnels als Durchganssituation wahrzunehmen:  Diese Gesteinsformationen ziehen uns förmlich weiter und leiten uns durch diesemodernen, unwirklichen Orte. Nachts werden diese Röhren in grünes Licht getaucht, nicht nur weil das Insektenfreundlich wirkt, sondern weil uns diese  Lichtfarbe die Öde dieses Ortes ertäglicher macht. Zusätzlich werden noch grüne Strahler montiert, das Design stammt  aus dem Bergbau, solide, langlebig.
Diese besonders “gelungene” Durchführung für Fußgänger und Radler hat am anderen Ende noch eine Besonderheit:  ein mehrfach gewendelter Fußgängersteg überquert eine  vierspurige Stadtautobahn. Nur so gelangt man an dieser  Stelle in den Innenstadtbereich. Dieser Vorschlag wurde nicht realisiert.
Die Bildvorlagen für die reproduzierten Felsstrukturen müßten erst noch gefunden werden: Schön wäre eine aktive  Mitarbeit der ehemaligen Bergleute bei der Motivsuche gewesen, ihre Erinnerungen hätten sich an diesem Ort  niedersschlagen können. Farbliche Einfärbungen und Bearbeitungsfilter heben die Vorlagen zugunsten einer stärkeren  Imamagination aus der reinen Dokumentation heraus.
Im ersten Moment wird man nichts  bemerken. Doch irgendwann, aus den  Augenwinkeln heraus nimmt man die  beginnende huschende Bewegung  ganz  oben im Gewölbe war. Es wird wohl eine  Weile daueren, bis man den  Zusammenhang zu seiner eigenen Person  entdeckt, erst in einem Moment des  Innehaltens oder besser: des Beobachtens  kann sich die Arbeit erschließen. Es wäre  eine leise und stille Arbeit im  Hintergrund gewesen, hätte sich die Jurie  nicht für eine konventionelle Bronzefigur  entschieden. 
An zwei dünnen stromleitenden Stahlseilen sind sogenannte „Winkerfahnen“ montiert. Entfernt erinnern sie an das  alte Winker-Alphabet, bei dem mit Hilfe von Fahnen über weite Entfernungen Informationen weitergeben werden  konnten. Die zwölf „Winker-Elemente“ sind durch ihre prägnanten, piktogrammartige Gestaltung individualisiert und  thematisieren durch ihre audio-kinetischen Eigenschaften geheimnisumwitterte Schwarm-Intelligenz. Die besondere  Fähigkeit ist ihre spontane Bewegungsfähigkeit, die sich entweder im Pulk oder auch singulär äußern kann.  Der poetische Reiz dieser Arbeit liegt in der erstaunlichen Vielfältigkeit der fast geräuschlosen Bewegungen, die sanft  aber auch heftig, vereinzelt oder wogend über die ganze Linie erfolgen können. Dabei reicht das Bewegungsmuster  von zarten Zuckungen bis zu heftigen Pendelbewegungen. Der unvoreingenommene Besucher, der die Aula dieses  mächtigen historisierenden Traktes betritt, wird sogleich von dieser kinetischen Kunst bergrüßt, doch meine Idee  möchte sich von der imperialen Gebäudestruktur absetzten und eher ein Querverweis auf individuelles Verhalten  verweisen. 
Wettbewerb Uni Rostok “Ignorantia Dipodium Salientum”
St. Thomas, Nürnberg-Boxdorf
St Thomas liegt einsam in mitten des Nürnberger Knoblauchlandes und zudem voll in der Anflugbahn des Flughafens. Die direkte  Anbindung an dörfliche Strukturen - Boxdorf - entfällt hier.   Das drängenste Problem ist ja nicht nur in der sehr, sehr kleinen aktiven Gemeinde zu sehen, sondern eher im statischen Beharren auf  nicht mehr funktionable Ziehlsetztungen. Um weiterhin aktiv am Gestalten einer positiven Zukunft teilnehmen zu können, wären  tiefgreifende strukturelle Veränderungen notwendig. Die  Kirchengemeinde hat mich als Aussenseiter gebeten, neue, aber praktikable  Ideen einzubringen. Eine grundlegende aber einfach zu realisierende Maßnahme wäre ein Rückbau der bestehenden Bestuhlung  gewesen. Das feste Schalensitzgefüge wird aufgebrochen und zu einer beliebig variablen Stuhlrunde gefügt. Dadurch entstünde sofort ein  grosser flexibel verwendbarer Nutzraum.  Eine zweite grundlegende Veränderung wäre die räumliche Abtrennung  des Eingangbereiches zu einer kleinen alltagstauglichen Kapelle.  Als Folge würde der Haupteingang in ein abgetrenntes Foyer münden, und gleichzeitig als multifunktionaler Gemeinderaum fungieren. Einen ganz anderen Ansatz verfogt die Idee einer dauerhaften Zweitnutzung: Ein Drittel des nicht mehr benötigten Kirchenraumes wiürde  für ein sogenanntes Columbarium genutzt. Die Urnen von Verstorbene, gleich welches Glaubens, fänden hier in dieser Himmelsspirale  einen  bestimmt würdigen Ruheort. Man darf gespannt sein, welchen Weg die Kirchengemeinde St. Thomas einschlagen wird.